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Vorteile von Lehm:

  • Feuchtigkeitsregulierend, da diffusions- und sorptionsfähig
  • Nachhaltig weil wieder verwertbar, kleiner ökologischer Fußabdruck
  • Das Baumaterial des Klimawandels
  • Dämpft hochfrequente Strahlung
  • Geringe graue Energie
  • Bietet guten Schallschutz
  • Große Verfügbarkeit in allen Regionen
  • Gute Wärmespeicherfähigkeit
  • Ist holzkonservierend
  • Eignet sich hervorragend um Selbstbauerfahrungen zu sammeln
  • Bindekraft ist immer wieder reaktivierbar
  • Schafft ein behagliches Wohnraumklima



Mitglied im Dachverband Lehm e.V.

Lehm? Ja, Lehm!

Lehm umgibt uns Menschen schon seit Jahrtausenden als Baustoff. In verschiedenen Zeiten, auf verschiedenen Kontinenten und in unterschiedlichen Baukulturen wurde Lehm wegen seiner Vielseitigkeit angewendet.

Bevor Lehm als Baustoff genutzt werden kann, muss dieser erdgeschichtlich erst entstehen: Lehm ist ein Verwitterungsprodukt aus Fest- oder Lockergesteinen und besteht aus Sand, Schluff und Ton in unterschiedlicher Zusammensetzung. Wird Lehm weiterhin nach den Ablagerungsorten und damit auch der Durchmischung und der Größen der einzelnen Fraktionierung unterschieden, sprechen wir von Gehängelehm, Geschiebelehm und Schwemmlehm. Des Weiteren ist das Tonmineral selbst, z.B. Kaolinit (Porzellanerde) in eine Wertigkeit klassifiziert: Einschicht-, Zweischicht- oder Dreischichttonmineral. Hierbei haben Dreischichttonminerale nochmal eine wesentlich größere innere Oberfläche und können somit gegenüber den niederwertigeren Tonmineralien schneller und mehr Feuchtigkeit aufnehmen. 

Mit der sogenannten Ölkrise begann in den Siebzigerjahren parallel zum allgemeinen gesellschaftlichen Aufbruch (Ökologiebewegung, Anti-Atombewegung, Amnesty International, Greenpeace) auch in der Baubranche ein Umdenken hin zu nachhaltigeren Baustoffen. Anfangs war der Lehmbau mit der Niemeyer-Fibel in der Hand ein happeningartiges Herantasten an das, was mit Lehm alles möglich ist. Zu Beginn der Achtzigerjahre gab es dann die ersten regionalen Lehmbaustoffhersteller, die über den Eigenbedarf hinaus Lehmbaustoffe vermarkteten. 

Das Geniale am Lehm ist, dass er nach dem Verarbeiten und Durchtrocknen nur eine Restfeuchte von 4,5 - 5% hat. Wir nennen maßhaltiges Holz trocken, wenn es eine Restfeuchte von 12% hat. Nicht maßhaltiges Holz, z.B. Fachwerkbalken, hat bis zu 18% Feuchte. Lehm als der wesentlich trockenere Baustoff wird anfallende Feuchtigkeit (Beregnung) im Gegensatz zu Klinker oder Porenbeton also immer vom Holz wegnehmen und dieses somit länger funktionstüchtig halten.

Wenn Lehm in Innenräumen verarbeitet ist, wird sich im Jahresmittel aufgrund seiner vorher beschriebenen Eigenschaften, eine Gleichgewichtsfeuchte zwischen 50% und 55% einpendeln. Sobald durch eine Feuchtigkeitsquelle (Duschen, Schlafen, Kochen etc.) der Feuchtigkeitsgehalt steigt, wird der eingebaute Lehm die Feuchtigkeit sofort in sein Gefüge einbinden. Mit Ende des Feuchtigkeitseintrages findet bis auf das Niveau der Ausgleichsfeuchte eine Rückdiffusion statt. Der signifikante Anstieg von Atemwegserkrankungen seit Mitte der 60er Jahre beruht auf dem vermehrten Einsatz von Gips. Dieser "sammelt" Feuchtigkeit wesentlicher langsamer als Kalk oder gar Lehm, gibt sie aber auch nur sehr sehr langsam wieder ab, was in letzter Konsequenz zu Schimmelbildung einerseits, und zu trockener Raumluft andererseits führt. Dank den positiven Eigenschaften des Lehms wie Aufspaltung und Bindung von Gerüchen und Schadstoffen, dem Dämpfen hochfrequenter Strahlung und dem bereits erwähnten Feuchtigkeitsausgleich sorgt er für ein größeres Wohlbefinden in Wohnräumen. Die verschiedensten Verarbeitungsmethoden des Lehms, wirken über seine gegebenen Eigenschaften hinaus nun auch auf die optischen, haptischen und akustischen Aspekte, welche uns im tagtäglichen Wohnumfeld umgeben.


D I E   E R D E   I S T   B U N T 

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